Workshop und Listening Session zu Sound Poetry
Am 22. Juni begrüßen wir Ulla Stackmann von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zu einem Workshop zum Thema „Vom analogen zum digitalen Netzwerk. Audiomedien als Verbreitungsweg für Lyrik der Nachkriegszeit bis zum digitalen Zeitalter“. Lyriker:innen wie Allen Ginsberg, Amiri Baraka, Anne Waldman, John Giorno, Henri Chopin oder Bernadette Mayer erforschen künstlerisch die ästhetischen und publizistischen Möglichkeiten der gerade popularisierten Audiomedien. Der Workshop nimmt diesen Medienwandel in den Blick und erläutert anhand ausgewählter Beispiele, wie Spoken Word Labels und Audioverlage Verbreitungsplattformen sowohl für bereits kanonisierte Lyrik als auch für zeitgenössische Experimente mit Sound und Text schufen. Gegenwärtig entstehen zudem digitale Lyrik-Projekte wie die Online-Archive UbuWeb und PennSound. Das in Portland ansässige Label Fonograf Editions wiederum schließt an diese Periode an und transferiert Publikationsprinzipien aus dieser Zeit in den digitalen Raum. Anhand dieser Beispiele wird aufgezeigt werden, dass Lyrik im Audiomedium einen flexiblen, an andere Disziplinen und Medienverbunde anknüpfungsfähigen Verbreitungsweg findet.
Am gleichen Tag findet ab 19:30 Uhr in der Galerie Oberfett (Billrothstraße 67, 22767 Hamburg) zudem eine Listening Session mit Ulla Stackmann und Marc Matter statt. Beide präsentieren Sound Poetry von den 1960er Jahren bis heute, die technische Innovationen wie Magnettonband, Vinylschallplatten, digitale Sampler und Soundsoftware nutzen. Die Poet:innen experimentieren mit Stimmen, nehmen sie auf, bearbeiten sie und veröffentlichen damit Gedichte erstmals in akustischer Form. In einem „Close Listening“ (Charles Bernstein) soll das gemeinsame Hören und der Austausch über dieser akustischen Dichtung im Zentrum stehen, Interessierte sind herzlich willkommen.