Das Ende der Buchlyrik? Digitale Formate und neue Abhängigkeiten
15. Nov. 2023, 19.30 Uhr
Literaturhaus Hamburg, Schwanenwik 38, 22087 Hamburg
Der Buchmarkt war schon immer einer Spannung zwischen ökonomischen Interessen und künstlerischer Autonomie ausgesetzt. Lyrik wird oft als Beispiel für eine besondere ‚Schieflage‘ angesehen, denn nur sehr wenige Gedichtbände generieren ökonomischen Profit. Diese ökonomisch prekäre Lage der meisten Lyriker:innen verschärft sich durch die Digitalisierung weiter, die den Buchmarkt starken Veränderungen aussetzt. Sind Stipendien, Preise und Stadtschreiberschaften – oder lukrative ‚Brotjobs‘ – der einzige Weg, um Lyrik zu finanzieren? Was bedeuten diese Strukturen sowohl für die Lyriker:innen als auch für die Verleger:innen, welche Abhängigkeiten gehen damit einher? Andersherum stellt sich aber auch die Frage, ob die Digitalisierung zu neuen, multimedialen Publikationsformen und -praktiken führt. Gleichfalls ermöglicht das Internet die Erstellung von eigenen Onlineshops und damit auch die Gründung eines Selbstverlags. Wie ist jedoch mit der Herausforderung umzugehen, dass Lyriker:innen immer noch ‚ein Buch‘ benötigen, um überhaupt förderfähig zu sein?
Mit
Daniela Seel (Lyrikerin und Verlegerin; Berlin)
Lütfiye Güzel (Lyrikerin; Duisburg & Berlin)
Moderation: Prof. Dr. Claudia Benthien (Literaturwissenschaftlerin und Projektleiterin, PoetryDA)
Eintrittskarten für die Veranstaltung können über das Literaturhaus gekauft werden.