Lyrik als Ware? Populäre Poesie zwischen Sprachkunst und Kommerzialisierung
29. Nov. 2023, 19.30 Uhr
Universität Hamburg, Philosophenturm, Hörsaal C, Von-Melle-Park 6, 20146 Hamburg
Kommerziell erfolgreiche Formate wie der Poetry Slam oder die Insta-Poesie sind häufig dem Verdacht ausgesetzt, auf literarische Qualitäten zugunsten populärer Erfolge zu verzichten. Diese Kritik wird nicht nur extern, zum Beispiel vom Feuilleton, geäußert, sondern auch aus den jeweiligen Szenen selbst heraus. Poetry-Slam-Veranstalter wie Thomas Geyer kritisieren etwa, dass humoristische Anteile immer stärker Poetry Slams im deutschsprachigen Raum dominieren würden – Slam Poems, die als Poesie zu charakterisieren sind, gibt es kaum noch. In diesen kritischen Äußerungen schwingt häufig eine implizite, diskussionswürdige Annahme mit: Ist der kommerzielle Erfolg nur zu Lasten eines künstlerischen Qualitätsverlusts zu haben? Diese Frage betrifft neben jungen Formaten wie den Poetry Slam oder die Poesie in Sozialen Medien auch den Bereich der sogenannten Gebrauchslyrik, also Lyrik, die zum Beispiel zu feierlichen Anlässen in Auftrag gegeben wird. Verliert Lyrik ihre ästhetische Qualität, sobald ihr eine alltägliche Funktion zukommt?
Mit
PD Dr. Niels Penke (Literaturwissenschaftler; Siegen)
David Friedrich (Poetry Slammer und Autor; Hamburg)
Moderation: Dr. Henrik Wehmeier (Medienwissenschaftler, PoetryDA)
Freier Eintritt